„Geburtstags“feier mal anders
Legida hat gestern in Leipzig einjähriges gehabt, unterstützt von Pegida in Form von Lutz Bachmann und Frau Finsterling (Tatjana Festerling). Natürlich nicht ohne Gegenprotest
Nach einer wirklich schönen Friedensandacht in der Nikolaikirche haben wir uns am Ring in die Lichterkette eingereiht, die wohl leider nicht ganz geschlossen werden konnte, aber immerhin fast. 
Die Lichterkette und auch sonst die Demo in der Innenstadt waren friedlich, während in Connewitz der rechte Mob derart gewütet hat, das einem schlecht werden kann. Da wurden Böller in bewohnte Wohnungen geschmissen, eine davon ist in Brand geraten, da wurden Geschäfte demoliert und eine Straße förmlich entglast. Bisher hat kein Politiker von Straßenterror gesprochen, so wie sie alle sehr schnell dabei waren, als sog. Linke im Dezember randaliert haben. Ich bin sehr gespannt, ob da noch was kommt. Immerhin hat die Polizei ca. 211 Hooligans eingekesselt und festgesetzt.
Ob die Täter nun wirklich wegen schweren Landfriedenbruchs angeklagt werden, bleibt abzuwarten.
Ich bin natürlich gegen Gewalt auf beiden Seiten, ich bin allerdings auch dagegen, rechte Gewalt permanent zu bagatellisieren. Wenn ich lese, das alleine 372 rechte Straftäter auf freiem Fuß sind, dann frage ich mich, ob es eigentlich kein Interesse an deren Festsetzung gibt und wie unsere Justiz so tickt. Hier in Sachsen beantwortet sich die Frage leider von selber. Man muß sich nur die permanten Hetzjagd auf den engagierten Pfarrer Lothar König angucken oder einfach mal hören, was Polizeibeamte einem hier unverblümt an den Kopf werfen, wenn man auf der Seite der Gegendemonstranten steht.
Bislang habe ich keine Stellungnahmen von Politikern vernommen. Bei linker Randale haben sie die deutlich schneller zu Hand. Wenn man von gestern liest, dann meistens herunterspielend von Randalierern oder bestenfalls fällt noch das Wort Hooligans.
Mir macht diese zunehmende Gewalt langsam wirklich Angst. Es wurden hier auch Politiker von Grünen und Linken mit Morddrohungen verfasst, Menschen haben Angst davor, auf Gegendemos photografiert zu werden. Das alles hat mit politischer Auseinandersetzung rein gar nichts zu tun und dieses Klima von Angst und Gewalt finde ich wirklich erschreckend.
Und manchmal freue ich mich wirklich auf den Tag, an dem ich dieses Bundesland wieder verlassen kann. Ich will nicht behaupten, dass es in Hamburg keine Nazis gibt, aber so massiv erlebe ich dort weder Fremdenhass noch Gewalt gegen Andersdenkende oder sog. Gutmenschen, das seit heute Unwort des Jahres ist.